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Samstag 20.02.2021
Zugtreffpunkt 1: Ostkreuz (Gleis 2) – 11:10 Uhr
Zugtreffpunkt 2: Zoologischer Garten (Gleis 4) – 11:45 Uhr
Gedenkdemonstration in Brandenburg a. d. Hvl: 13:00 Uhr (HBF)
Wir rufen dazu auf, sich gemeinsam mit uns auf die Reise nach Brandenburg an der Havel zu begeben, um dort die Genoss*innen und Freund*innen der Antifa Jugend Brandenburg bei der Gedenkdemonstration an alle Opfer neonazistischer Gewalt tatkräftig zu unterstützen. In gemeinsamer Solidarität möchten wir mit ihnen unter anderem den Ermordeten Rolf Schulze und Sven Beuter gedenken. Die Tötung von Wohnungslosen und alternativen Menschen durch Neonazis ist eine logische Konsequenz eines sich zuspitzenden kapitalistischen Systems mit teils faschistischen Denkmustern. Diese Morde dürfen nicht in Vergessenheit geraten.
7. November 1992: Rolf Schulze wird in Lehnin von drei Neonazis zusammengeschlagen, ertränkt und verbrannt.
20. Februar 1996: Sven Beuter wird in Brandenburg an der Havel von einem Neonazi zu Tode getreten.
Wir erinnern an Sven Beuter, Rolf Schulze und an die mehr als 200 Todesopfer faschistischer Gewalt in Deutschland allein seit 1990. Die beiden Fälle eint, dass die Menschen von bekennenden und organisierten Neonazis ermordet wurden. Beide Männer mussten sterben, weil sie „kein Recht, haben unter der strahlenden Sonne zu leben“, wie es einer der Mörder von Rolf Schulze während der Gerichtsverhandlung verlauten ließ. Aufruf der Antifa Jugend Brandenburg
Aufruf der Antifa Jugend Brandenburg
Sven Beuter war Punk. Er war in Brandenburg an der Havel Teil der antifaschistischen Strukturen und organisierte den Widerstand gegen Neonazis, die es auch wiederholt immer wieder auf ihn abgesehen hatten. Er ließ sich von Auseinandersetzungen in der Vergangenheit nicht einschüchtern. Der Täter Sascha L. ist auch heutzutage nach seiner Haftentlassung noch Teil der Neonazi-Szene in Brandenburg. Wie so häufig, wurde auch hier die eindeutig politisch-motivierte Tat als eine Rivalität zwischen Jugendlichen gedeutet, obwohl der Täter einschlägig vorbestraft war. DIe diffuse Idee eines betrunkenen Einzeltäters wurde erschaffen. Das Sascha L. Sven Beuter umbrachte, weil er ein alternativer junger Mann war, der nicht in sein faschistisches Weltbild passte, wurde zunächst verschwiegen. Hier zeigt sich somit auch die Meinung einer sich immer mehr faschisierenden rassistischen, klassistischen und sexistischen Gesellschaft, die ihre Probleme ignoriert und so eine Tat zulassen kann. Dem Täter wurde eine gute Sozialprognose gegeben und er kann Teil einer Gesellschaft sein, die immer weiter nach rechts rückt und Nährboden von autoritären und neofaschistischen Formierungen ist.
Auch in Berlin kam es zur gezielten Tötung von Menschen, die nicht in das mörderische Weltbild der Neonazis passen wollten. Dieter Eich wurde im Jahr 2000 in Berlin-Buch von vier Neonazis brutal ermordet. Beate Fischer wurde 1994 in Berlin-Reinickendorf von Neonazis grausam gefoltert und ermordet. Dies sind nur einige Opfer der neonazistischen Umtriebe in Berlin, aber wir möchten ihrem Leben und Leiden auch auf der antifaschistischen Demonstration gedenken.
Lasst uns gemeinsam nach Brandenburg fahren. Wir wollen gemeinsam gedenken und auch wütend gegen den Faschismus hier und überall ankämpfen.
Die gemeinsame Anreise möchten wir möglichst infektionssicher gestalten und aufeinander Acht geben.
In diesem Sinne, sehen wir uns hoffentlich am 20. Februar in Brandenburg an der Havel wenn es für uns heißt: Erinnern, Mahnen, Kämpfen!
Samstag 20.02.2021
Zugtreffpunkt 1: Ostkreuz (Gleis 2) – 11:10 Uhr
Zugtreffpunkt 2: Zoologischer Garten (Gleis 4) – 11:45 Uhr
Gedenkdemonstration in Brandenburg a. d. Hvl: 13:00 Uhr (HBF)